Veröffentlichungsdatum:
Unternehmensgründer werben um Investoren, um Finanzmittel und andere Unterstützung für ihre Geschäftsidee zu erhalten. Beim sog. „Reverse Pitching“ wird der Spieß umgedreht: Die Investoren und Kapitalgeber bewerben sich bei einem Start-up-Unternehmern, um in dem Unternehmen investieren zu dürfen.
Ist das eine gute Idee? Ja und Nein. ☺
Der Gründer sucht nach Geld. Natürlich sagt er, dass er auch nach einem Netzwerk, Marktzugang und Erfahrung sucht. Aber seien wir ehrlich: Start-ups brauchen finanzielle Ressourcen, um das PMF (Product Market Fit) zu erreichen oder sich weiterzuentwickeln, um Märkte zu erschließen, zu wachsen oder einfach um das Unternehmen zu etablieren.
Das Start-up-Unternehmen sucht nach Geld und die Investoren haben es, Punkt. Es ist daher das Natürlichste der Welt, dass Start-ups um die Gunst der Investoren werben und nicht umgekehrt. Die Rollen sind klar definiert und für alle Beteiligten klar und verständlich.
Dies hat jedoch einige gravierende Nachteile.
Die Zahlen zeigen, dass selbst die Wagniskapital-Branche nicht immun gegen Rattenfänger ist.
Denn es könnte eine der größten Schwächen der europäischen Investorenbranche beheben, insbesondere wenn wir uns mit den USA als Risikokapital-Nation vergleichen.
Die Schwäche besteht darin: investors in Europe, as in Switzerland, are suffering in many areas. With its huge market, the USA is ahead of us in many ways and the 600K patent applications per year are also impressive. We in Europe are spread over 30+ countries and we ‘only’ file 200K patents per year (2023). This also means that our investor markets are fragmented, we have at least 30 start-up regions, in fact there are many more! If I look at Germany, there are an incredible number of start-up scenes in Berlin, Munich, Frankfurt, Darmstadt (Cybersecurity), Hamburg, etc.! [1]
Aber neben der Fragmentierung gibt es noch eine weitere, viel bedeutendere Schwäche Europas: Die meisten professionellen Investoren oder Fondmanager von Risikokapital, die ich kenne, haben einen Hintergrund in der Finanzbranche. Es scheint, als seien 4 von 5 europäischen Investoren ehemalige Banker und keine Unternehmer! Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Banker haben kaum eine Vorstellung davon, wie man ein Unternehmen aufbaut. Lieber Unternehmer, möchten Sie wirklich eine Person im Vorstand haben, die keine unternehmerischen Fähigkeiten und kein Know-how vom Markt hat? Eher nicht, oder?
Ein Gründer würde schnell erkennen, ob der Investor, der ihm gegenüber sitzt, ein reiner Finanzmanager ist, der nur Geld mitbringt und nichts weiter zu bieten hat.
Deshalb wäre Reverse Pitching brillant, aber letztendlich ist es der Investor, der das Geld gibt, und nicht umgekehrt. Umso enttäuschender ist es für den Gründer, wenn er einen favorisierten Investor findet, der ihm dann sagt: „Tut mir leid, aber ich habe heute kein Foto für Sie …“.
Kein Foto Heidi Klum GIF, tenor
Natürlich gibt es wie in jedem Markt auch im Startup-Risikokapitalmarkt die Überflieger: Wenn man Climeworks, SOPHiA, Deepdrive, Mushlabs, Dcubed, tozero oder Helsing heißt, dann will sowieso jeder investieren; ich gehe davon aus, dass bei diesen Startups sich die Kapitalgeber bei den Gründern bewerben und nicht umgekehrt.
Nun, seien wir ehrlich: Wir wurden vor weniger als zwei Jahren gegründet, haben mittlerweile über 80.000 Lizenzen in sechs Ländern unter Vertrag und erzielen bereits einen sechsstelligen Umsatz. Und ja, wir sind auf der Suche nach Kapital. Aber wir sind noch sehr jung und daher noch wenig bekannt. Deshalb ist es ganz klar, dass wir versuchen, Investoren zu überzeugen – und nicht umgekehrt. Umso mehr freuen wir uns auf die Bern Startup Days 2025!
Sind Sie interessiert? Dann kontaktieren Sie mich bitte unter ☺ https://sud25.startupdays.ch/participations/491570
[1] Berlin für DigitalWirtschaft, Saas, Ecommmerce und KI; München für Mobility, Health, DeepTech und Industrie; Hamburg für Medien E-Commerce;Frankfurt / Darmstadt für Fintech, Insurtech und Cybersecurity und dann noch Köln, Leipzig, Nürnberg, Karlsruhe und gar Oldenburg (BioTech)
Wir freuen uns darauf, Ihnen in den kommenden Ausgaben unseres Newsletters weitere Einblicke, Neuigkeiten und Updates zum Thema Cybersicherheit zu präsentieren.
Wenn Sie diesen Newsletter in Zukunft nicht mehr erhalten möchten, können sie dies über den nachstehenden Icon „Abbestellen“ in die Wege leiten.