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DSGVO im Vergleich zu NIS2 und ISO 27001: Worin liegt der Unterschied?

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DSGVO im Vergleich zu NIS2 und ISO 27001: Die wesentlichen Unterschiede werden erklärt

Compliance ist nicht nur ein Schlagwort – es ist ein Eckpfeiler von Vertrauen, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Doch die Unterschiede zwischen DSGVO, NIS2, und ISO 27001 auszumachen, kann der Lösung eines Puzzles ähnlich sein. Was müssen Sie wissen, und warum ist es wichtig? Sehen wir uns das genauer an.

DSGVO: Das Rückgrat des Datenschutzes

Die Allgemeine Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schützt in der gesamten EU personenbezogene Daten und gilt für alle Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten, unabhängig von ihrem Standort.

Hauptmerkmale:

  • Benachrichtigung bei Datenschutzverletzungen: Bei Verstößen müssen die Behörden innerhalb von 72 Stunden informiert werden.
  • Datenschutz durch Konzeption und Vorgaben: Datenschutz und Sicherheit sind von Anfang an integriert.
  • Rechte der Betroffenen (Rechte der Bürger): Umfasst das Recht auf Zugang, Berichtigung und Löschung personenbezogener Daten.
  • Ein verpflichtender Datenschutzbeauftragter (DSB): ist für bestimmte Organisationen erforderlich, bspw. bei Behörden.

Konsequenzen bei Nichteinhaltung:

  • Geldbußen: Bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Umsatzes.
  • Renommee: Erschütterung des Vertrauens und potenzieller Geschäftsrückgang.

Profi-Tipp: Die Anpassung an ISO 27001 kann die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung optimieren, insbesondere bei technischen und organisatorischen Maßnahmen.

NIS2: Stärkung kritischer Infrastruktur

Die Richtlinie über die Netz- und Informationssicherheit (NIS2) ist die Antwort der EU auf die zunehmenden Bedrohungen der Cybersicherheit. Sie wendet sich an die Betreiber grundlegender Dienste und digitale Anbieter, um Ausfallsicherheit und die nationale Sicherheit zu gewährleisten.

Was ist neu an NIS2?

  • Strengere Meldefristen: Erste Meldungen von Vorfällen müssen innerhalb von 24 Stunden erfolgen.
  • Verantwortlichkeit des Top-Managements: CEOs und leitende Angestellte sind für Versäumnisse im Bereich der Cybersicherheit direkt verantwortlich.
  • Obligatorische Kontrollen: Regelmäßige Inspektionen durch die Aufsichtsbehörden, um die Einhaltung der Vorschriften zu bewerten.
  • Hohe Geldstrafen: Bis zu 10 Millionen Euro oder 2 % des weltweiten Umsatzes.

Wer muss die Vorschriften einhalten?

Die NIS2 gilt für Organisationen, die aufgrund ihrer Rolle in kritischen Bereichen und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die gesellschaftliche Stabilität als „bedeutsames Unternehmen“ oder als „essenzielle Organisation“ eingestuft werden:

  • Unverzichtbare Einrichtungen: Kritische Branchen wie Energiewirtschaft, Gesundheitswesen, Finanzsektor, digitale Infrastruktur, Trinkwasserversorgung und Verkehr, wo Beeinträchtigungen schwerwiegende Folgen haben könnten.
  • Wichtige Unternehmen: Schlüsselindustrien wie die chemische Industrie, die Lebensmittelproduktion, die Postdienste, die Abfallwirtschaft und die öffentliche Verwaltung, wo Betriebsstörungen immer noch erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben können.

Um unter die NIS2 zu fallen, müssen Organisationen in der Regel mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigen oder einen Umsatz von mehr als 10 Millionen Euro erzielen. Kleinere Unternehmen sind jedoch eingeschlossen, wenn sie in Lieferketten oder wesentlichen Diensten eine entscheidende Rolle spielen.

Fazit: Die Einhaltung der NIS2 erfordert ein proaktives Risikomanagement, die Einbeziehung der obersten Führungsebene und die strikte Einhaltung der Berichts- und Prüfungsanforderungen.

ISO 27001: Das (nicht mehr ganz so) freiwillige Rahmenwerk für Cybersicherheit

Im Gegensatz zur DSGVO und NIS2 ist ISO 27001 ein freiwilliger internationaler Standard, der Organisationen dabei helfen soll, solide Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS) einzurichten und aufrechtzuerhalten.

Für wen kommt ISO 27001 in Frage?

  • Risikominderung: Schützt Informationswerte und reduziert Schwachstellen in Ihrer Organisation.
  • Wettbewerbsvorteil: Viele Verträge und Partnerschaften erfordern eine Zertifizierung nach ISO 27001.

Der Hauptunterschied:

ISO 27001 sieht keine rechtlichen Sanktionen vor. Die Nichteinhaltung kann jedoch zum Verlust der Zertifizierung führen, was sich durch Rufschädigung und potenzielle Geschäftseinbußen negativ auswirkt.

Fazit: ISO 27001 ist optional, aber ein leistungsfähiges Instrument zur Verbesserung der Sicherheitslage Ihres Unternehmens und zur Erfüllung vertraglicher Anforderungen. Es ist für IT-Unternehmen, Institutionen, die personenbezogene Daten in großem Umfang verarbeiten und mittelfristig für SaaS-Unternehmen unverzichtbar.

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Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

GDPR

Zielsetzung: Schutz personenbezogener Daten

Geltungsbereich: Jede Organisation, die Daten von EU-Bürgern verarbeitet

Bußgelder: Bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des Umsatzes

Umsetzung der Bestimmungen: Verpflichtend

NIS2

Zielsetzung: Sicherung kritischer Infrastruktur

Anwendungsbereich: Betreiber wesentlicher Dienste und digitale Anbieter

Bußgelder: Bis zu 10 Mio. € oder 2 % des Umsatzes

Umsetzung der Bestimmungen: Verpflichtend für Institutionen, die als wesentliche Organisation oder als wichtige Einrichtung eingestuft sind

ISO 27001

Zielsetzung: Management der Informationssicherheit

Anwendungsbereich: Alle Arten von Organisationen

Sanktionen: Verlust der Zertifizierung

Umsetzung der Bestimmungen: (theoretisch) freiwillig, in der Praxis jedoch nicht

Profi-Tipp: ISO 27001 ist zwar freiwillig, bietet aber eine solide Grundlage für die Erfüllung vieler DSGVO- und NIS2-Anforderungen, also vernachlässigen Sie das bitte nicht!

Wie DSGVO, NIS2 und ISO 27001 zusammenspielen

Die Zusammenhänge zwischen DSGVO, NIS2 und ISO 27001 richtig einzuordnen, ist für Organisationen, die ein robustes Compliance-Rahmenwerk aufbauen wollen, von entscheidender Bedeutung. Hier erfahren Sie, wie sie sich unterscheiden und aufeinander abgestimmt sind:

DSGVO+ ISO 27001: ISO 27001 hilft bei der Erfüllung der technischen und organisatorischen Anforderungen der DSGVO, wie bspw. Datenschutz durch Konzeption.

NIS2 + ISO 27001: ISO 27001 bietet eine Grundlage für viele der NIS2-Anforderungen, wie Risikomanagement und Zugriffskontrollen, deckt aber nicht die Aspekte der Regulierungsaufsicht ab.

DSGVO vs NIS2: Die DSGVO konzentriert sich auf den Schutz personenbezogener Daten, während NIS2 sich mit der Cybersicherheit von kritischer Infrastrukturen befasst.

Fazit: Den richtigen Ansatz wählen

Unabhängig davon, ob Sie personenbezogene Daten sichern, kritische Infrastruktur schützen oder Ihre allgemeine Cybersicherheitslage verbessern wollen, ist es wichtig, die Unterschiede und Überschneidungen zwischen der DSGVO, NIS2 und ISO 27001 zu verstehen. Jede Komponente spielt eine spezifische Rolle, aber zusammen bilden sie einen umfassenden Ansatz für Compliance und Sicherheit.

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